Gewaltfreie Kommunikation

 

Manche Menschen kämpfen für die Durchsetzung ihrer Interessen und verprellen ihren Gesprächspartner, ohne sich darüber im Klaren zu sein. Andere sind verärgert, weil auf ihre Bedürfnisse nicht genügend Rücksicht genommen wird, obwohl sie nicht klar zum Ausdruck bringen, was ihnen wichtig ist.

Wer seine Gefühle ausdrückt, ohne seinen Gesprächspartner zu verletzen, und seine Interessen überzeugend vertritt, kann viele Konflikte vermeiden und schwierige Gespräche konstruktiv führen.

 

Die „Gewaltfreie Kommunikation“ ist eine hilfreiche Gesprächstechnik, um schwierige Gespräche in eine lösungsorientierte Richtung zu lenken. Es ist aber nicht nur eine Methode, sondern eine grundsätzliche Haltung der Akzeptanz und der Wertschätzung für sich selbst und andere. Der Begriff „Gewaltfreiheit“ wird von Marshall B. Rosenberg im Sinne des indischen Staatsgründers und Pazifisten Mahatma Gandhi benutzt.

Die „Gewaltfreie Kommunikation“ basiert auf vier aufeinander folgenden Schritten, die es ermöglichen, auf respektvolle Weise seine Interessen zum Ausdruck zu bringen, ohne dass sich der Gesprächspartner angegriffen fühlt. Jede Form von Angriff oder Abwertungen wird vermieden.

 

1. Schritt: Eine Beobachtung (Thema) ansprechen, ohne zu bewerten

     Wenn wir eine Beobachtung mit einer Bewertung verknüpfen ist das eine

     Provokation, die Widerstand hervorruft. Menschen neigen dazu, nur die  Kritik heraus zu hören und die eigentliche Botschaft abzuwehren. 

2. Schritt: Das Gefühl zum Ausdruck bringen

     In der GfK werden Gefühle als Signale für Bedürfnisse betrachtet.

     Wenn es uns gelingt, uns über unsere eigenen Gefühle klar zu werden, kann uns 

     das helfen, unseren Bedürfnissen auf die Spur zu kommen, unsere Interessen

     besser zu erkennen und zu vertreten.

 

     Wichtig dabei ist die Bereitschaft, Verantwortung für die eigenen Gefühle zu

     übernehmen und von sich zu sprechen. Ich-Botschaft.

 

3. Schritt: Das Bedürfnis (Interesse) ausdrücken

     Wenn wir unsere Bedürfnisse klar zum Ausdruck bringen, steigt die

     Wahrscheinlichkeit, dass sie erfüllt werden.

 

4. Schritt: Eine Bitte formulieren

     Wenn wir unsere Wünsche in Form einer Bitte an den anderen herantragen ist

     die Wahrscheinlichkeit, dass der andere darauf eingeht größer, als wenn wir eine

     Forderung an ihn richten. Das ist von Vorteil für die Beziehung, weil man sich auf

     Augenhöhe begegnet und keine Abwehr provoziert.

 

Möglichkeiten und Grenzen der „Gewaltfreien Kommunikation“

Es handelt sich um eine Gesprächsstrategie, die hilfreich ist, um einen Konflikt anzusprechen, ein guter erster Schritt, um ins Gespräch zu kommen.

Für ein gutes Miteinander und um schwierige Gespräche in eine lösungsorientierte Richtung lenken zu können, ist nach einem guten Einstieg, Kommunikationsstärke auf einer zweiten Ebene gefragt. Jetzt ist „Aktives Zuhören“ wichtig, die Fähigkeit , auf „Empfang“ zu schalten, zuhören zu können, die eigene Meinung ganz und gar zurückzuhalten, mitzufühlen und zu verstehen, um welche Gefühle und Bedürfnisse es dem Gesprächspartner geht.

Denn, wer sich respektiert und verstanden fühlt, ist viel eher bereit, seine Kreativität für die Suche nach einer Lösung einzusetzen, die neben den eigenen die Interessen des anderen gleichermaßen zufrieden stellt.

Der Ablauf eines lösungsorientierten Konfliktgesprächs lässt sich grob in folgende 5 Phasen unterteilen:

 

 

 

1.      Einstieg GfK

2.      „ Aktives Zuhören"

3.      Dialog über den Konflikt

4.      Gemeinsame Lösungssuche

5.      Vereinbarung einer Lösung